Mein Auftritt bei Eva & Gäste am 19.04.2023

Puh! Nach so langer Zeit einen Blogbeitrag zu schreiben, der bald ein Jahr zurückliegt, ist schon eine Meisterleistung. Ich glaube, man nennt das Prokrastination, die „Kunst“ des Aufschiebens. Nichtsdestotrotz scheint mir gerade der richtige Zeitpunkt, um diesen Beitrag zu veröffentlichen, so am Ende des Jahres. Wenn ich das Jahr 2023 gedanklich Revue passieren lasse, dann war der Auftritt bei Eva Karl Faltermeier eines der bedeutungsvollsten Highlights für das ATELIERtausendsassa. Es kam zur Entwicklung neuer Wege, Gedanken, Konzepte und Ideen. Mein künstlerisches Profil wurde klarer. Wie ich das meine und wie es überhaupt zu dem Auftritt kam, erfahrt ihr hier in diesem Blogbeitrag. 

Alles begann mit dem Besuch bei Eva Karl Faltermeier und ihrem Programm TAXI. Uhr läuft. Nach ihrer Show, die übrigens sehr unterhaltsam war, signierte sie Ihre Bücher und bot Raum für kurze Gespräche an. Künstlerinnen wie Eva Karl Faltermeier, oder andere Künstler, bewundere ich stets für den Mut, sich auf eine Bühne zu stellen und einfach ihr Ding zu machen. Es ist ja nicht so, als hätte ich diese Erfahrungen noch nicht gemacht, doch zwischen kleineren Arrangements und einem eigenen, abendfüllenden Programm gibt es einen enormen Unterschied. Letzteres ist auch eins meiner Ziele, von denen ich mehr als genug habe. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, Abläufe einer Bühnennummer

oder eines Theaters genau zu betrachten. Vom allgemeinen organisatorischen Rahmen, bis hin zur Inszenierung selbst. Worauf achtet der Künstler/die Künstlerin? Wie ist die Artikulation? Wie wird das Publikum durch den Abend geführt? Es gibt eine ganze Menge worauf man achten kann. 
Was mich auf die eine Art sehr beflügelt, fühlt sich auf der anderen Seite oft herausfordernd und unerreichbar an. Und hier steckt man in einem Dilemma, welches vielen Kunstschaffenden wohl bekannt sein könnte, zumindest denen, die zum Vergleichen neigen. Jaaa, man kann einen Apfel eben nicht mit einer tropischen, heißbegehrten Frucht vergleichen. 

Ins kalte Wasser springen

„Ich habe eine Clown- und Comedyausbildung. Häufig, wenn ich eine Spielanfrage bekomme, fühlt es sich an als würde ich auf einem Sprungbrett stehen, ich müsste nur noch springen“. So oder so ähnlich erzählte ich es Eva Karl Faltermeier an diesem Abend, nachdem ihr Programm zu Ende war. Sie entgegnete mir ziemlich pormpt, dass ich ja in ihrer Show im April auftreten könnte. So kam es zur Vereinbarung, dass ich mich bei ihr melden werde. – Gesagt getan. Und so kam es zu (m)einen Slot bei der Show Eva & Gäste, am 19.04.2023 in der alten Mälzerei in Regensburg. Vielleicht fehlte mir dir Zeit um intensiv darüber nachzudenken, oder aber, es waren die wundervollen motivierenden Worte meines Ehemannes, die mir den Mut brachten ins kalte Wasser zu springen.

Der Clown und die Emotionen

Ich hatte einen Monat Vorbereitungszeit, darum schien es für mich sinnvoll, auf bereits Bestehendes zurückzugreifen. Nach dem Motto: „Den alten Schinken meiner Ausbildung spiele ich einige Male durch, gebe ihn den passenden Feinschliff und los kann es gehen!“. Dieser Vorstellung wurde aber schnell ein Ende bereitet, nachdem ich auf der Homepage der Alten Mälzerei in Regensburg als Clown angekündigt wurde. Nun konnte ich mich dort nicht als Comedian präsentieren, sondern der Clown war gefragt. Als ich etwas darüber sinnierte, wie ich als Clown auftreten möchte, entstand etwas wundervolles. Es heißt: „Der Clown ist Spieler der Emotionen.“, und so sollte es sein. Ich orientierte mich an den sieben Basisemotionen von Paul Ekman: Freude, Wut, Trauer, Ekel, Verachtung, Angst und Überraschung. Mir dieser Herangehensweise wurde gleichzeitig der Grundstein für das ATELIERtausendsassa gelegt. Die Welt der Emotionen als Anker für meine Arbeit. 

Der Ekel

Für den Auftritt bei Eva & Gäste entschied ich mich für die Emotion Ekel. Mein Zeil war folgendes: „Wenn sich nur eine Person ekelt und gleichzeitig eine Person lacht, dann habe ich alles richtig gemacht.“. Und so arbeitete ich mich durch den Ekel. Ich dachte darüber nach, was Ekel ist und wovor sich Menschen ekeln? Fäkalien, Erbrochenes, Rotz, Zigaretten, Alkohol, mancher Fetisch oder sexuelle Neigung. Wenn man sich eingehend mit der Frage nach dem Gefühl Ekel beschäftigt, so stößt man auf allerhand Material, im wahrsten Sinne des Wortes. Mir war klar, um die passende (vorzeigbare) Nummer erarbeiten zu können, muss ich ins Spielen kommen. Und wer würde sich besser dafür eignen als ein Buffon.

Seht selbst:

Popeln ist geil

Der Buffon. Er kommt aus der Unterwelt und legt sehr wenig Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild. Wie ein zerflatterter Salatkopf, erscheint er eher unansehnlich, doch hat er ein Herz, das bei vielen sehr begehrt ist. Er hat seine Scham abgelegt und liebt es, den Menschen den Spiegel vorzuhalten. Was der Buffon letztendlich auf die Bühne brachte, war im wahrsten Sinne des Wortes eine poplige Nummer. Wusstet ihr, dass am 23. April der internationale Tag des Nasebohrens ist? Oder das die Menschen zu den Primaten gehören, die in der Nase bohren? Tja, siehste mal. 🙂 Du möchtest sehen, was der Buffon aus all dem Popel Material gemacht hat? Dann bitteschön. 

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sybi Stoll

    mensch Andreas, jetzt hab auch ich das alles endlich mal gegoogelt – ist ja krass!
    Die Popel-Nummer ist klasse!

    Gruß
    Sybi Stoll

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